Was ist Shiatsu?
Shiatsu ist eine Heilmethode, die vor etwa 100 Jahren in Japan als echte, verlässliche Form von manueller Therapie anerkannt wurde. Zurückzuführen ist sie auf alte chinesische Techniken wie Do-in und Anma. Do-in hat viel Ähnlichkeiten mit Yoga, und Anma lässt sich mit westlicher Massage vergleichen.
Die menschliche Berührung ist die ursprünglichste Form von Medizin, die dem Menschen seit je her zur Verfügung steht. Die manuelle Therapie ist die direkteste Form, um auf einen Schmerz zu reagieren. Man kann also sagen, Shiatsu ist eine relativ junge Therapieform und gleichzeitig auch eine uralte.
Die Stimulation des Körpers geschieht grundsätzlich durch Druck (Shiatsu ist japanisch und bedeutet Fingerdruck), Dehnungen und Rotationen, woraus eine Vielzahl an Techniken entsteht. Je nach Bedürfnis des Klienten kann die Behandlung sehr fein und still, oder sehr dynamisch und Tief sein. Meistens ist es ein bisschen von beidem.
Shiatsu als Körper-Renaturierung
Shiatsu ist wie eine Renaturierung des Körpers. Wenn man einen Flusslauf renaturiert, entsteht ein neuer, natürlicher Lebensraum. Man kann nicht ganz genau vorhersagen, welchen Weg sich der Fluss nehmen wird, oder wo welcher Baum wachsen wird. Aber die ganze Situation wird sich nach einer natürlicheren Ordnung neu ausrichten.
Beim Shiatsu passiert etwas ähnliches mit dem Menschen: die Anspannung, in der wir meistens permanent leben, ist in diesem Bild wie der Damm, der den Flusslauf kanalisiert.
Ein Beispiel dazu:
Nehmen wir einmal an, unsere Schultern sind angespannt, bewegen sich leicht nach Oben und Vorne. Gleichzeitig zieht sich der Nacken zusammen, so dass der Kopf eine Bewegung macht, als ob er zwischen den Schultern verschwinden würde. Vergleichbar mit der Haltung die wir einnehmen, wenn wir zum Beispiel durch einen lauten Knall erschreckt worden sind.
Es ist eine Haltung, die wir bei vielen Menschen in verschiedenen Ausprägungen beobachten können. Wenn wir diese Haltung bewusst einnehmen, und über einen Zeitraum aufrecht erhalten, merken wir, dass es kraftraubend ist, und irgendwie ein Gefühl der Angst auslöst.
Um auf das Bild mit dem Kanal zurück zu kommen: in dieser Haltung ist es erschwert, zum Beispiel den Kopf nach links und rechts zu bewegen, da er ja eine „eingefrorene“ Bewegung nach unten macht. Es ist auch nicht möglich, dass die Schultergelenke frei rotieren können, denn sie sind durch die Spannung ja nicht in einer „neutralen“ Position fixiert.
Das heisst, Spannungen lassen uns auch immer wieder Dinge auf die gleiche Art und Weise tun und ähnliche Gefühle erleben.
Wenn sich nun während der Behandlung durch die Berührung die Spannung nach und nach auflösen kann, steht die Energie wieder frei zur verfügung, und es entsteht wieder mehr Handlungsspielraum. Ich kann sozusagen den Kopf wieder „freier drehen“, und mir etwas aus einer „anderen Perspektive“ ansehen.
Der Körper organisiert sich weniger nach einer Konditionierung, sondern nach einer ihm innewohnenden, natürlichen Ordnung.
So können Sie einen Termin bei mir vereinbaren:
Wie kommt Spannung in den Körper
Spannungen in unserem Körper entstehen, wenn wir Unangenehmes und Unerwünschtes verdrängen. Unliebsame und unangenehme Erfahrungen prägen unsere Körperhaltung und unsere Haltung dem Leben gegenüber. Sie lassen sich oft auf die eigene Geburt oder Erfahrungen in der Kindheit zurückführen. Diese Haltung brauchen wir zum Überleben. Sie ist sogar der Grund, wieso wir heute da sind wo wir sind. Aber das „Halten“ verbraucht sehr viel Energie, die wir nicht mehr kreativ nutzen können.
Besonders in Zeiten, in denen Veränderungen in unserem Leben anstehen, treten plötzlich Beschwerden auf. Unsere Körperhaltung hält immer noch den Zustand fest, in dem sie entstanden ist. Um eine neue Erfahrung in unserem Leben zu machen, müssen wir zuerst loslassen.
Wenn sich die Spannung auflöst wird die Energie wieder frei, die zum Aufrechterhalten der Spannung benötigt wurde.
„Ein Mensch, der nicht tief durchatmet, beschneidet das Leben seines Körpers. Wenn er sich nicht frei bewegt, behindert er das Leben seines Körpers. Wenn er nicht tief fühlt, lotet er das Leben seines Körpers nicht aus. Und wenn sein Selbstausdruck gehemmt ist, beschränkt er das Leben seines Körpers.“